Die Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff (Bild links) hat die Reproduktionsmedizin in einer Rede für „abartig“ erklärt und bezeichnet Retortenkinder als „Halbwesen“. Wir haben nachgefragt, wie sie das genau meint.
Die Rede der Schriftstellerin, die sie am vergangenen Sonntag im Rahmen der „Dresdner Reden“ des dortigen Staatsschauspiels gehalten hat, finden Sie hier in einer Audiodatei des Schauspielhauses.)
Sibylle Lewitscharoff: Ja, das bin ich. Aber der Satz, den Sie zitieren, ist ja durch seinen Nachsatz sofort aufgehoben worden. Ich sage ja sofort, dass ich weiß, dass das nicht geht. Das Kind kann ja dafür nicht das Geringste, das ist vollkommen klar und das habe ich auch gesagt. Aber mir war es doch darum zu tun, die Assoziationen freizulegen, die aufkommen können.
Frage: Soll das heißen, dass Sie Ihre Äußerung von den „Halbwesen“ zurücknehmen wollen?
Sibylle Lewitscharoff: Nein, ich will es nicht zurücknehmen. Ich will sagen, was Gedanken in prekären Fällen bedeuten können. Das Handeln ist aber ein anderes. Natürlich würde ich niemals einem Kind, das auf solchen Wege entstanden ist und das mir sympathisch ist, meine Zuneigung verweigern.
Frage: Aber Sie würden den Eltern dieses Kindes Vorwürfe machen?
Sibylle Lewitscharoff: Nein, ich würde keine lautstarken Vorwürfe erheben. Nur meine Skepsis bliebe, ob das wirklich ein guter Weg war. Mehr nicht.
Frage: Ihr Gastgeber hat sich von Ihrer Rede distanziert und Ihnen ein „beängstigendes Menschenbild“ attestiert. Können Sie diesen Vorwurf nachvollziehen?
Sibylle Lewitscharoff: Das kann ich, offen gestanden, gar nicht nachvollziehen, denn das ist ja ein traditionelles Menschenbild, das ich verfechte, das stark aus dem Christentum kommt und das den Menschen in seiner ganzen Unbehüflichkeit annimmt. Dass ich einen Abscheu predige vor dem Menschen, ist absurd. Allerdings bin ich skeptisch gegenüber bestimmten medizinischen Machinationen und zwar, was den Tod und das Leben betrifft. Ich finde, es geht zu weit, wenn man so stark eingreift in Fragen der Fortpflanzung und auch des Todes.
Frage: Sie haben in Dresden gesagt, sie hielten das biblische Onanieverbot für weise. Möchten Sie auch Homosexualität verbieten und unter Strafe stellen?
Sibylle Lewitscharoff: Auf gar keinen Fall. Das ist absurd. Wenn Sie eine Rede schreiben, dann kommt Ihnen doch auch mal als Würzmittel ein scharfer Satz unter, um die Leute aufzuwecken. Ich habe mich im ganzen Leben noch nie in irgendeiner Weise polemisch gegen Onanie ausgesprochen und würde sie niemandem verbieten wollen. Aber dass manchmal bestimmte Dinge, die in der Bibel vorhergesagt sind, in dem Moment, in dem sie zu einer so katastrophalen Entwicklung führen können, plötzlich eine ganze andere Dimension bekommen, das kann man doch sagen. [1]
Sibylle Lewitscharoff: Die Selbstermächtigung der Frauen. Ich finde, zu einem Kind gehört auch der Mann. Es gibt natürlich Fälle, in denen der Mann abhanden kommt, durch Krieg oder zerstörte Beziehungen, das ist dann etwas anderes. Aber die Fortpflanzung von vornherein so anzulegen, dass sie ganz und gar in der Hand von Frauen liegt und der Mann nur noch als Samenspender figuriert – das halte ich in der Tat für eine Katastrophe.
Frage: Und was halten Sie davon, wenn ein männliches Paar ein Kind aufzieht?
Sibylle Lewitscharoff: Nun, es gibt Notfälle, in denen das natürlich eine Lösung sein kann.
Frage: Ich denke an gleichgeschlechtliche Paare, die einen Kinderwunsch haben.
Sibylle Lewitscharoff: Vielleicht muss man sich aber damit bescheiden, dass mit einer Sexualität dieser Art das Kinderkriegen nicht einhergeht. Wenn das nicht akzeptiert wird, dann kann ich das nicht verstehen. Es geht mir wirklich auch darum, den Mann nicht zu beseitigen aus der Erziehung. Das ist mir wichtig. Ich finde, die Männer sind in unserer Gesellschaft stark im Rückzug begriffen, was Erziehungsfragen angeht. Das halte ich für schwierig.
Frage: Ihre Aussagen sind religiös motiviert. Wer will, kann sich ja an die Gebote des Alten Testaments halten. Warum reicht Ihnen das nicht?
Sibylle Lewitscharoff: Darf ich in einer Rede nicht sagen, was ich denke? Ich verlange doch keine sofortige Gesetzesänderungen oder derartiges. Aber ich werde doch in einer Debatte meine Skepsis gegenüber Methoden der Reproduktionsmedizin formulieren dürfen.
Frage: In Ihrer Rede sprechen Sie auch von den persönlichen Erfahrungen mit dem Feminismus, die Sie in den siebziger Jahren in Berlin gemacht haben. Es klingt, als glaubten Sie, dass die Frauenbewegung schon damals daran dachte, die Reproduktionsmedizin zu instrumentalisieren.
Sibylle Lewitscharoff: Das ist wohl doch eher ein unbewusster Prozess gewesen. Es ging ja auch etwas anders los, nämlich mit der Parole „Mein Bauch gehört mir“, die mir schon damals unangenehm war, weil sich dahinter eine Form von Eigensucht verbirgt, die ich nicht verstehen kann. Denn in diesem Bauch entsteht ja erstens ein neues Leben, an dem zweitens ja doch auch ein Mann beteiligt war. Damals dürfte begonnen haben, was ich als Selbstermächtigung der Frau verstehe. [3]
Sibylle Lewitscharoff: Als „abartig“ habe ich ja nur bestimmte Dinge gegeißelt, etwa das Verfahren, wenn man sich im Katalogverfahren einen Samenspender aussuchen kann. Das habe ich nicht mit Bezug auf ein Paar gesagt, dass mit Hilfe der Reproduktionsmedizin ein Kind bekommen möchte.
Frage: Aber die dafür gängigen Verfahren haben Sie als „widerwärtig“ bezeichnet und vom „gegenwärtigen Fortpflanzungsgemurkse“ gesprochen.
Sibylle Lewitscharoff: Ich beginne meine Rede damit, dass ich sage, dass mein Vater Gynäkologe war. Ein Gynäkologe, der sich umgebracht hat. Das will ich betonen. Ich gebe doch den Menschen im Publikum damit zu verstehen, dass ich anders auf diese Themen reagiere, schärfer und auch persönlicher. Damit ist doch auch ein wenig der Dampf herausgelassen. Und im Übrigen habe ich es gern, wenn man mir widerspricht. Ich will doch nicht unbedingt Recht haben.
Frage: Sie vergleichen Teile der Reproduktionsmedizin mit den „Kopulationsheimen“ der Nationalsozialisten. Warum ziehen Sie eine solche Parallele zur Eugenik [positive Anlagen des Kindes (Aussehen, Charakter)] und zum Rassenwahn der Nazis? [4]
Frage: Aber die Nazis wollten nicht nur den Übermenschen züchten, sondern sie haben millionenfach vernichtet, was sie zuvor als „unwertes Leben“ definiert hatten. Und jetzt bezeichnen Sie Kinder, die nicht auf traditionellem Wege gezeugt wurden, als „Halbwesen“. [5]
Sibylle Lewitscharoff: Ja, der Gedanke durchfährt mich, fast wie ein Blitz, das wird man doch sagen dürfen. Aber natürlich hat das für den Umgang mit einem solchen Kind keinerlei Folgen. Das Kind kann nichts dafür, das habe ich in meiner Rede gesagt. Man wird doch einmal einen schwarzen Gedanken äußern dürfen, oder nicht? Wie oft sagt einer „Ich bringe meinen Nachbarn um“ und tut es nicht.
Sibylle Lewitscharoff: Das stimmt. Aber ich bin nicht dafür, dass man Gedanken, die überall aufkeimen, ständig unterdrückt. Es gibt ein konkretes Beispiel in meinem entfernten Bekanntenkreis. Die Nachbarn, die Freunde, alle reden darüber, wie komisch das Kind auf die Welt kam. Machen Sie sich bitte nichts vor: Irgendwann wird es natürlich auch das Kind erfahren.
Die Anmerkungen in eckigen Klammern sind vom Admin.
Quelle: Sibylle Lewitscharoff im Gespräch: Darf ich nicht sagen, was ich denke?
Über Sibylle Lewitscharoff:
Alexander Kissler: Sibylle Lewitscharoff trifft den wunden Punkt
Sophie Dannenberg über Sibylle Lewitscharoff
Willkommen im Club (der Rassisten?), Frau Lewitscharoff!
Gerd Mannes schreibt:
Gesellschaftsrelevante Themen müssen diskutiert werden. und nicht unter den Teppich gekehrt werden. Reproduktion ist eines der wichtigesten gesellschaftlichen Themen überhaupt, und somit sollten wir Frau Lewitscharoff dankbar sein, dass sie versucht hat eine Diskussion zu dem Thema anzustoßen! Politik hat die Aufgabe, Zukunft zu organisieren, dazu gehört auch, Reproduktion in die richtigen Bahnen zu lenken.
Die Abschaffung der Mutter Vater Familie, die Reduzierung der Einzelperson zur "optimierten steuerzahlenden Arbeitseinheit", die Verlagerung der Reproduktion auf Leihmütter, all das spricht nicht für eine langfristig denkende zukunftsorientierte Gesellschaft, viel mehr für eine konsumorientierte kurzfristig denkende Gesellschaft, die sich am Ende selbst abschafft!
Karl Heinz Umlaut schreibt:
Frau Lewitscharoff ist für alle Zeiten erledigt. Das vergißt das Fölletong nicht. Und schon gar nicht die grün-rot-rosa Fraktion von "wikipedia". Da hilft Frau Lewitscharoff auch nicht, daß sie heute im Zentralorgan der deutschen Intellektuellen, dem ZDF-Morgenmagazin, alles widerrufen hat: "Das tut mir wirklich leid, der (Satz) ist zu scharf ausgefallen. Ich möchte ihn sehr gerne zurücknehmen, ich bitte darum."
Frau L. kriegt keinen Preis mehr (gegen den Preisgeber erhöbe sich ein äh... Shitstorm), sie wird nirgendwo mehr zu einer Lesung eingeladen (gegen die Buchhandlung erhöbe sich ein äh... Shitstorm), die nächste Bundespräsidentin wird ihr keine Hand schütteln (denn sonst erhöbe sich ein äh... Shitstorm). Und so weiter und so fort. Tcha, so geht's. In der Buntesrepublik Schland.
"Und das ist gut so." [Wieso gut?]
Rupert Wimmer schreibt:
"Niemand hat das Recht sich über Menschen zu stellen": Nicht nur die meisten Kirchen (ausser einigen wenigen protestantischen) sondern auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte definieren, dass ein Mensch ein Mensch ist ab dem Zeitpunkt der Vereinigung von Samenzelle und Eizelle. Also ist Abtreibung selbstverständlich die Tötung eines Menschen. Und selbstverständlich ist das Töten eines Menschen, der mich nicht angreift und der sich nicht wehren kann, ein "sich über Menschen zu stellen".
Und per Reproduktionsmedizin Menschen zu züchten und, was ja durch die Pränataldiagnostik [vorgeburtliche Diagnostik] tatsächlich geschieht, auch die Ergebnisse nach "genehmen" Kriterien zu selektieren, ist eben auch "sich über Menschen zu stellen", aber eben eine Grundidee des Feminismus, und das „Verbrechen“ von Frau L. besteht darin, dessen Dogmen anzugreifen.
Ivan Mandic schreibt:
Meine Unterstützung haben sie. ...der heutige Mensch ist in seiner Vernunft verdorben und vor allem atheistisch! Wenn ein Glaube da sein sollte, dann nur der egozentrische. Gott hat Mann und Frau erschaffen und nur in dieser Kombination macht die Fortpflanzung Sinn. Frau und Pimpette/Maschine, damit um jeden Preis der Kinderwunsch erfüllt wird, mag technisch möglich sein, doch fehlt etwas - dieses etwas ist mit dem Begriff "menschlich" gut getroffen!
"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles baut auf. Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen." (1 Korinther 10,23-24)
Dr. Florian Bode schreibt:
Noch kann Frau Lewitscharoff sagen was sie will, doch wer sich gegen die politisch und medial verordnete Meinung des Tages stellt, hat mit Anpöbelei zu rechnen. Hätte Sie gesagt, dass sie die Hetereo-Ehe abartig findet, wäre ihr der Applaus aus der Medienecke sicher gewesen.
Helmut Gugger-Wöhrmann schreibt:
„Darf ich sagen, was ich denke?“ Nein dürfen sie nicht! Jüngst solidarisierte sich der Vorsitzende der Berliner SPD mit dem Mob, der eine aus seiner Sicht nicht opportune Podiumsdiskussion sprengte. Der Mann ist Dr. iur. und Richter. Sie sehen also wohin die Reise geht.
Meine Meinung:
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende, von dem Herr Gugger-Wöhrmann spricht, ist Jan Stöß. Er begrüßte den Rauswurf von Thilo Sarrazin aus dem Berliner Ensemble, wo er eine Vorlesung halten wollte und twitterte, das BE solle Sarrazin "nicht auch noch eine Bühne öffnen". Soweit sind wir also mittlerweile bei der Berliner SPD. Man applaudiert, wenn Demokraten wie Thilo Sarrazin vom linken Mob an einer Vorlesung gehindert wird, hat aber keine Bedenken, wenn islamische Faschisten in Berlin eine Islamwoche veranstalten.
Ganz im Gegenteil, die Islamwoche findet unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit im Roten Rathaus statt. Die SPD reicht ihnen hilfreich die Hand und Klaus Wowereit beehrt sie mit einem Grußwort. Er spricht von „positiven Impulsen zur Stärkung des friedlichen, toleranten und respektvollen Miteinanders in unserer Stadt“. Ist der Mann besoffen oder bestochen? Die CDU hält sich offensichtlich bedeckt. Wir werden nur noch von Feiglingen und Idioten regiert, sagt unser Hausmeister.
Falko Steinbach schreibt:
Frau Lewitscharoff hat meine Hochachtung. Gedanken sind manchmal schwarz und unser natürliches individuelles Gefühl folgt zum Glück keiner vorgestanzten Borniertheit von Besserwissern und deren Gesinnungsschablonen. Daß Sie sagt, was sie denkt ist mutig. Daß es mutig ist zeigt, wie kleinkariert und echaufiert das "Toleranzklima" inzwischen geworden ist.
Wer überhaupt in diesem Zusammenhang nationalsozialistische Tendenzen offenbart scheint angesichts der verordneten Denkschablonen nicht so eindeutig klar wie in dem Interview unterstellt. Daß bei der Reproduktionsmedizin eine Assotiation zur "Züchtung" nach nationalsozialistischem Vorbild entstehen kann ist nicht von der Hand zu weisen und muß auch gesagt werden dürfen. Wenn die dunklen Gedanken nicht mehr geäußert werden dürfen wird es gefährlich für eine Gesellschaft, dann wird das, was nicht gedacht werden darf gemacht.
Jan Kern schreibt:
Es gibt Meinungsfreiheit in Deutschland. Ja, nee, is klar. Da hat wieder mal jemand gegen den verordneten linksgrünen Mainstream verstoßen. Und sofort wird zu Jagd geblasen. Habe mal die führenden deutschen Medien gecheckt. Überall wird auf Frau Lewitscharoff reflexmäßig gehauen. Da wird überall der übliche achtundsechziger Wörtermist gespuckt: antimodern, reaktionär, fundamentalistisch, oder gar klerikal-faschistisch...Übrigens, der Begriff "reaktionär" ist eine Erfindung der komunistischen Regime. Wer im Kommunismus für reaktionär erklärt wurde, der kam ins Arbeitslager. Und dieses Interview ist typisch für solche Fälle. Sei es Sarrazin, Wagenknecht, oder wer auch immer.. Da wird inquisitonsmässig rumgehackt nach dem Motto: Nimmst du es zurück, was du gesagt hast!? Wenn du es nicht tust, wirst du für immer verbannt!
Ralf Vormbaum schreibt:
Totalitarismus beginnt immer mit Sprachzwängen. Es ist deutlich erkennbar, dass Frau Lewitscharoff mit ihren Reflexionen über die ethischen Konflikte, die mit heutiger Medizin und der ihr verfügbaren Technik einhergehen, das Tabu gebrochen hat, die Frage aufzuwerfen, wie weit der Mensch Schöpfer von Leben spielen darf.
Duncan Reign schreibt:
Der jakobinische Tugendterror der Toleranztotalitaristen wird Lewitscharoff hinwegfegen. Gnadenlos. Vermutlich hat sie bereits eine Einladung zur öffentlichen medialen Hinrichtung von Johannes B. Kerner bekommen.
Christian Fischer schreibt:
Schon mal was von „Kontext“ gehört?
1. Ein Zitat aus dem Zusammenhang reißen
2. Nicht wohlwollendes Verstehen, sondern argwöhnisches Interpretieren
3. Statt ggf. sachgemäßer kritischer Erläuterung der feige Heinweis auf mögliches Missverstehen anderer
4. Maßloses Aufblasen von einzelnen Worten ("halb Mensch" - übrigens nicht Halbmensch)
Diese vier Punkte unterliegen mehr oder weniger deutlich "Bericht" und Interview. Es ist mir jedoch nicht klar, ob die Unfähigkeit zur Wahrnehmung von Grautönen und Polemik einem bewussten Sprachfaschismus oder schlicht einer Unbildung geschuldet sind. Frau Lewitscharoff hat eine pointierte Meinung geäußert, die man wahrlich nicht teilen muss. Aber sie hat weder ein Gesetz erlassen noch eine Glaubensdoktrin verfügt. Haben Sie keine Argumente anstelle lauwarmer Empörung ob ihrer Wortwahl? Das wäre eventuell interessant gewesen. So bleibt nur das Gefühl der Peinlichkeit.
Hans-Peter Fischer schreibt:
Das Land der Dichter und Denker akzeptiert keine Diskussionen mehr. Warum soll sie die Adoption eines Kindes durch zwei Schwule beispielsweise. nicht kritisieren? Die Natur sorgt in diesem Fall doch auch nicht für Nachwuchs. Reicht der FAZ als Gegenargument jetzt schon eine süffisante Frage? Wann muss zu Denken aufgehört werden? Bald?
Fabian Schaeffer schreibt:
Besonnenheit und offene Diskussion. Deutschland muss es endlich schaffen, nicht bei jedem geäusserten Diskussionsansatz sofort in Selbstkasteiung und Denkverbot zu verfallen. Sonst haben wir weiterhin eine indirekte Zensur zu Themen wie dem ewig und von allen fuer alles genutzten Thema Nationalsozialismus, Teilnahme im Euro, Realitaet des Feminismus und der modernen Gesellschaft, Einkünfte der Kirche mit und ohne Einschluss der Steuer, etc. ... Jetzt lasst doch eine geistreiche, elegante Schriftstellerin einmal ein paar Themen anreissen ...
Max aus dem Waldt schreibt:
Dieser neue Tugendterror, der derzeit durch die Einheitsmedien vorangetrieben wird, wird immer unerträglicher. Ich gönne Frau Lewitscharoff den Preis, weil sie gelegentlich das Rückgrat hat, zu empfindlichen Themen offen ihre Meinung zu äußern. Und schon tickt wieder das unvermeidliche Nazometer, das sich bei anderen krassen Vorfällen in Deutschland als absolut starr erweist.
Meine Meinung:
Es folgen noch viele tolle Leserkommentare, aber ich höre an dieser Stelle auf. Wer weitere Leserkommentare lesen möchte, der kann es hier tun. Was mir an diesem Artikel ein wenig gefehlt hat, war so etwa wie eine Einleitung, die die Thesen von Frau Lewitscharoff ein wenig angerissen hat, damit man weiß, worum es eigentlich geht. Sonst fühlt man sich ein klein wenig ins kalte Wasser geworfen. Deshalb habe ich den Link zur Audio-Datei ihrer Rede mit aufgenommen und die kurze Einleitung vom Tagesspiegel mit übernommen.
Was mich gefreut hat, ist die Tatsache, daß die Leserkommentare, die sich für Frau Lewitscharoff aussprachen, die meiste Zustimmung bekam. Das zeigt mir, daß die Gebildeten, die Intelligenz, auf Seiten Frau Lewitscharoff steht, so jedenfalls würde ich es deuten, und die Kritiker auf Seiten der rot-grünen Gutmenschen und Grünschnäbel, wenn nicht, wie im Fall des stellvertretenden Berliner SPD-Vorsitzenden Jan Stöß auf Seiten der wirklichen Reaktionäre bzw. Demokratiefeinde.
Und in der ganzen Aufregung habe ich doch glatt vergessen, daß ich heute eigentlich meinen Veggitag einlegen wollte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es bisher jedes mal vergessen. Kann ich das wieder gut machen, wenn ich morgen einen Halal-Tag einlege? Vielleicht sollte ich mich einmal bei der grünen Gesinngspolizei erkundigen. Wie war noch mal die Nummer? 666? - The number of the beast?
Eigentlich wollte ich mich ebenso ausführlich mit einem Artikel vom Tagesspiegel auseinander setzen, der dasselbe Thema beinhaltet. Nun habe ich aber in diesen Artikel so viel Zeit investiert, daß ich davon absehen möchte. Ihr findet den Artikel vom Tagesspiegel hier:
Sibylle Lewitscharoff: Onanie ist gefährlich, künstliche Befruchtung widerwärtig
Und hier die ganze Rede von Sibylle Lewitscharoff als PDF-Dokument:
Sibylle Lewitscharoff: Die wissenschaftliche Bestimmung über Leben und Tod
Über Sibylle Lewitscharoff:
Willkommen im Club (der Rassisten?), Frau Lewitscharoff!
Sophie Dannenberg: Eine fremde Meinung ist wie ein fremdes Land
Alexander Kissler: Lewitscharoff trifft den wunden Punkt (cicero.de)
Siehe auch:
L.S.Gabriel: Wien: Migrantengewalt allgegenwärtig
Torben Niehr: Ikonen extrem: Pussy Riot in Moskau
Mülheimer von Schule verwiesen - mit Gebetsteppich im Sportunterricht
Andreas Lombard: Was will Akif Pirinçci?
Adem Dolas: Runter vom Esel! Dhimmis in der Welt der Muslime
Gunnar Schupelius: Warum darf Sarrazin nicht vorlesen?
Verfolgte Christen: Keine Heimat mehr im Orient
Sachsen schiebt immer mehr Ausländer ab
Hamburg: In diesen Jugendclubs gab's Ärger mit Islamisten
Die Rede der Schriftstellerin, die sie am vergangenen Sonntag im Rahmen der „Dresdner Reden“ des dortigen Staatsschauspiels gehalten hat, finden Sie hier in einer Audiodatei des Schauspielhauses.)
Der Tagesspiegelschreibt: Nach religiös fundamentalistischer Art rechnet Lewitscharoff mit der modernen Fortpflanzungsmedizin ab. Und „mit den Segnungen der modernen Medizin“, von denen sie nicht mehr „unbeschwert“ als solchen sprechen möchte: also von der pränatalen Diagnostik bis hin zur Transplantationsmedizin, von den Möglichkeiten der Frühgeborenenmedizin bis hin zu zweifelhaften lebensverlängernden Maßnahmen aller Art bei Schwerstkranken und Alten.Frage: Sie haben Kinder, die unter Zuhilfenahme der modernen Reproduktionsmedizin zur Welt gekommen sind, als „Halbwesen“ bezeichnet, als „zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas“. Sind Sie jemals einem Kind begegnet, dem sein Leben durch künstliche Befruchtung geschenkt worden ist?
Sibylle Lewitscharoff: Ja, das bin ich. Aber der Satz, den Sie zitieren, ist ja durch seinen Nachsatz sofort aufgehoben worden. Ich sage ja sofort, dass ich weiß, dass das nicht geht. Das Kind kann ja dafür nicht das Geringste, das ist vollkommen klar und das habe ich auch gesagt. Aber mir war es doch darum zu tun, die Assoziationen freizulegen, die aufkommen können.
Frage: Soll das heißen, dass Sie Ihre Äußerung von den „Halbwesen“ zurücknehmen wollen?
Sibylle Lewitscharoff: Nein, ich will es nicht zurücknehmen. Ich will sagen, was Gedanken in prekären Fällen bedeuten können. Das Handeln ist aber ein anderes. Natürlich würde ich niemals einem Kind, das auf solchen Wege entstanden ist und das mir sympathisch ist, meine Zuneigung verweigern.
Frage: Aber Sie würden den Eltern dieses Kindes Vorwürfe machen?
Sibylle Lewitscharoff: Nein, ich würde keine lautstarken Vorwürfe erheben. Nur meine Skepsis bliebe, ob das wirklich ein guter Weg war. Mehr nicht.
Frage: Ihr Gastgeber hat sich von Ihrer Rede distanziert und Ihnen ein „beängstigendes Menschenbild“ attestiert. Können Sie diesen Vorwurf nachvollziehen?
Sibylle Lewitscharoff: Das kann ich, offen gestanden, gar nicht nachvollziehen, denn das ist ja ein traditionelles Menschenbild, das ich verfechte, das stark aus dem Christentum kommt und das den Menschen in seiner ganzen Unbehüflichkeit annimmt. Dass ich einen Abscheu predige vor dem Menschen, ist absurd. Allerdings bin ich skeptisch gegenüber bestimmten medizinischen Machinationen und zwar, was den Tod und das Leben betrifft. Ich finde, es geht zu weit, wenn man so stark eingreift in Fragen der Fortpflanzung und auch des Todes.
Frage: Sie haben in Dresden gesagt, sie hielten das biblische Onanieverbot für weise. Möchten Sie auch Homosexualität verbieten und unter Strafe stellen?
Sibylle Lewitscharoff: Auf gar keinen Fall. Das ist absurd. Wenn Sie eine Rede schreiben, dann kommt Ihnen doch auch mal als Würzmittel ein scharfer Satz unter, um die Leute aufzuwecken. Ich habe mich im ganzen Leben noch nie in irgendeiner Weise polemisch gegen Onanie ausgesprochen und würde sie niemandem verbieten wollen. Aber dass manchmal bestimmte Dinge, die in der Bibel vorhergesagt sind, in dem Moment, in dem sie zu einer so katastrophalen Entwicklung führen können, plötzlich eine ganze andere Dimension bekommen, das kann man doch sagen. [1]
[1] Ich halte das Onaniegebot ebenfalls für weise, sogar für sehr weise. Es wird nicht nur von der katholischen Kirche vertreten, sondern hat auch im Hinduismus und Buddhismus einen sehr hohen Stellenwert. Aber das wird heute, in einer Zeit, die total sexualisiert ist, kaum noch jemand verstehen, bzw. verstehen wollen. Die Menschen sind viel zu stark mit dem Sex bzw. mit der Onanie beschäftigt.Frage: Was genau meinen Sie mit dieser „katastrophalen Entwicklung“?
Jeder, der sich einmal etwas intensiver mit dem Christentum, mit dem Möchstum (Zölibat), mit dem Hinduismus, Buddhismus oder mit Yoga (Brahmacharya) beschäftigt hat, weiß daß Keuschheit ein heiliges Sakrament ist. Jeder Mensch weiß auch, wie schwer es ist in Keuschheit zu leben. Immer wieder tritt die Wollust, die Versuchung, an uns heran. Wer hat schon die Kraft ihr zu widerstehen?
Es ist leicht, seinen Trieben zu folgen und der Versuchung nachzugeben. Am Ende bezahlt man es mit Leid. Und ist man einmal in dieser Sexfalle gefangen, dann schafft es kaum jemand, sich aus dieser Gefangenschaft zu befreien. So mächtig ist die Sexualität. Derjenige aber, dem es gelingt, die sexuelle Energie zu bewahren, der kann in höchste spirituelle Ebenen aufschwingen, er kann zu einem Jesus, zu einem Buddha werden.
Dabei wird sexuelle Energie gewissermaßen in spirituelle Energie verwandelt. Genau genommen ist es natürlich ein physiologischer Prozess, bei dem der Körper körpereigene Drogen produziert, die den Menschen in permanente Ekstase versetzen. Yogis nennen diesen Zustand Erleuchtung. Im Christentum nennt man diese Menschen Heilige. [2] Aber dieser Weg ist nicht einfach zu beschreiten. wer mehr wissen möchte dem empfehle ich folgende Seite: Sexualität und Spiritualität
[2] Josef Zehentbauer schreibt in seinem Buch Körpereigene Drogen: Der Mensch produziert körpereigene Drogen: beispielsweise schmerzstillende, morphinähnliche Stoffe (Endorphine), angstlösende, valiumähnliche Substanzen (das sog. Endovalium), LSD-ähnliche endogene Drogen, anregend und wachmachende Neurohormone (z.B. Noradrenalin) oder phantasiefördernde Transmittermoleküle (z. B. Dopamin).
Von den Neuropeptiden seien hier nur einmal die endogenen Opiate, die körpereigenen Drogen (Glückshormone) erwähnt, zu denen die Endorphine und die Enkephaline gehören. Sie hemmen die Schmerzwahrnehmung und schütten in Trance Betaendorphin aus. Dieses Opiat kann ein überwältigendes Gefühl von Freude, eine Euphorie erzeugen und ist möglicherweise für die „Süße” des religiösen Erlebnisses (der Erleuchtung) verantwortlich, von der die Mystiker immer wieder berichteten.
Sibylle Lewitscharoff: Die Selbstermächtigung der Frauen. Ich finde, zu einem Kind gehört auch der Mann. Es gibt natürlich Fälle, in denen der Mann abhanden kommt, durch Krieg oder zerstörte Beziehungen, das ist dann etwas anderes. Aber die Fortpflanzung von vornherein so anzulegen, dass sie ganz und gar in der Hand von Frauen liegt und der Mann nur noch als Samenspender figuriert – das halte ich in der Tat für eine Katastrophe.
Frage: Und was halten Sie davon, wenn ein männliches Paar ein Kind aufzieht?
Sibylle Lewitscharoff: Nun, es gibt Notfälle, in denen das natürlich eine Lösung sein kann.
Frage: Ich denke an gleichgeschlechtliche Paare, die einen Kinderwunsch haben.
Sibylle Lewitscharoff: Vielleicht muss man sich aber damit bescheiden, dass mit einer Sexualität dieser Art das Kinderkriegen nicht einhergeht. Wenn das nicht akzeptiert wird, dann kann ich das nicht verstehen. Es geht mir wirklich auch darum, den Mann nicht zu beseitigen aus der Erziehung. Das ist mir wichtig. Ich finde, die Männer sind in unserer Gesellschaft stark im Rückzug begriffen, was Erziehungsfragen angeht. Das halte ich für schwierig.
Frage: Ihre Aussagen sind religiös motiviert. Wer will, kann sich ja an die Gebote des Alten Testaments halten. Warum reicht Ihnen das nicht?
Sibylle Lewitscharoff: Darf ich in einer Rede nicht sagen, was ich denke? Ich verlange doch keine sofortige Gesetzesänderungen oder derartiges. Aber ich werde doch in einer Debatte meine Skepsis gegenüber Methoden der Reproduktionsmedizin formulieren dürfen.
Frage: In Ihrer Rede sprechen Sie auch von den persönlichen Erfahrungen mit dem Feminismus, die Sie in den siebziger Jahren in Berlin gemacht haben. Es klingt, als glaubten Sie, dass die Frauenbewegung schon damals daran dachte, die Reproduktionsmedizin zu instrumentalisieren.
Sibylle Lewitscharoff: Das ist wohl doch eher ein unbewusster Prozess gewesen. Es ging ja auch etwas anders los, nämlich mit der Parole „Mein Bauch gehört mir“, die mir schon damals unangenehm war, weil sich dahinter eine Form von Eigensucht verbirgt, die ich nicht verstehen kann. Denn in diesem Bauch entsteht ja erstens ein neues Leben, an dem zweitens ja doch auch ein Mann beteiligt war. Damals dürfte begonnen haben, was ich als Selbstermächtigung der Frau verstehe. [3]
[3] Dieser ganze Egoismus, der sich hinter der Parole „Mein Bauch gehört mir“ verbirgt, hat letzten Endes dazu geführt, daß mehr als 8 Millionen Kinder abgetrieben wurden. Und er hat dazu geführt, daß man Millionen von Einwanderern ins Land geholt hat, die vielfach die Deutschen und die westliche (christlich-abendländische) Kultur hassen.Frage: Als Schriftstellerin wissen Sie: Wenn Sie von Halbwesen und abartigen wissenschaftlichen Methoden sprechen, nähern sie sich dem Jargon des Nationalsozialismus an. Warum tun Sie das?
Diese Einwanderung wird dazu führen, daß früher oder später ein Bürgerkrieg gegen die einheimischen Deutschen geführt wird. Dies wird zur Folge haben, daß alle Fortschritte, daß Demokratie und Menschenrechte, daß die Gleichberechtigung, die Religions- und Meinungsfreiheit zu Grabe getragen werden. Mit anderen Worten, die Frauenbewegung, der Feminismus, schaufelt sich sein eigenes Grab.
Früher oder später wird man erkennen, daß das Chritentum durchaus seine Berechtigung hat, wenn auch noch manches verbessert werden kann. Ich glaube, daß die Feministinnen mit ihrem Männerhass die ersten sein werden, die sich freiwillig dem Islam unterwerfen. Das liegt auch daran, daß Frauen gerne zu starken Männern aufschauen, weil sie die Garantie für die Sicherheit ihrer Kinder sind.
So nach und nach wird zwar manche von ihnen erkennen, daß der Islam die Hölle ist, aber wehe sie wagen es den Mund aufzumachen. Und eines Tages werden sie erkennen, daß das christlich geprägte Familienbild (Vater, Mutter, Kinder) das einzig sinnvolle von der Natur erschaffene Familienmodell ist. Und dann ist Schluß mit Gender-Mainstreaming, mit Feminismus, mit Schwulen und Lesben, mit Reproduktionsmedizin und Leihmütterschaft, mit den ganzen Auswüchsen einer Wohlstandsgesellschaft, denn auch mit der Wohlstandsgesellschaft wird es bald ein Ende haben.
Sibylle Lewitscharoff: Als „abartig“ habe ich ja nur bestimmte Dinge gegeißelt, etwa das Verfahren, wenn man sich im Katalogverfahren einen Samenspender aussuchen kann. Das habe ich nicht mit Bezug auf ein Paar gesagt, dass mit Hilfe der Reproduktionsmedizin ein Kind bekommen möchte.
Frage: Aber die dafür gängigen Verfahren haben Sie als „widerwärtig“ bezeichnet und vom „gegenwärtigen Fortpflanzungsgemurkse“ gesprochen.
Sibylle Lewitscharoff: Ich beginne meine Rede damit, dass ich sage, dass mein Vater Gynäkologe war. Ein Gynäkologe, der sich umgebracht hat. Das will ich betonen. Ich gebe doch den Menschen im Publikum damit zu verstehen, dass ich anders auf diese Themen reagiere, schärfer und auch persönlicher. Damit ist doch auch ein wenig der Dampf herausgelassen. Und im Übrigen habe ich es gern, wenn man mir widerspricht. Ich will doch nicht unbedingt Recht haben.
Frage: Sie vergleichen Teile der Reproduktionsmedizin mit den „Kopulationsheimen“ der Nationalsozialisten. Warum ziehen Sie eine solche Parallele zur Eugenik [positive Anlagen des Kindes (Aussehen, Charakter)] und zum Rassenwahn der Nazis? [4]
[4] Ich finde die Reproduktionsmedizin hat durchaus Ähnlichkeit mit der Eugenik, wenn man den Samen für seine Kinder nach einem bestimmten Ausehen und erwünschten Charaktereigenschaften auswählt.Sibylle Lewitscharoff: Das ist zwar eine polemische Übertreibung, aber die war durchaus an der richtigen Stelle. Die Nazis haben ja genau solche Forschungen betrieben, und dies auch in Dresden. Das wird heute unter anderen Auspizien [Vorzeichen] gesehen als damals, das ist mir schon klar.
Frage: Aber die Nazis wollten nicht nur den Übermenschen züchten, sondern sie haben millionenfach vernichtet, was sie zuvor als „unwertes Leben“ definiert hatten. Und jetzt bezeichnen Sie Kinder, die nicht auf traditionellem Wege gezeugt wurden, als „Halbwesen“. [5]
Sibylle Lewitscharoff: Ja, der Gedanke durchfährt mich, fast wie ein Blitz, das wird man doch sagen dürfen. Aber natürlich hat das für den Umgang mit einem solchen Kind keinerlei Folgen. Das Kind kann nichts dafür, das habe ich in meiner Rede gesagt. Man wird doch einmal einen schwarzen Gedanken äußern dürfen, oder nicht? Wie oft sagt einer „Ich bringe meinen Nachbarn um“ und tut es nicht.
[5] Man zeigt gerne mit dem Finger auf die bösen Nazis, aber die 8 Millionen Kinder, die man abgetrieben hat vergisst man allzu schnell. Erst vor kurzem las ich, daß im letzten Jahr 460.000 Frauen die Pille danach genommen haben. ["Pille danach" kam 2013 über 460.000 Mal zum Einsatz (focus.de)]Frage: Ja, aber es gibt einen Unterschied. Sie sind Schriftstellerin, und Sie haben diese Rede öffentlich gehalten.
Hinter solch einem Verhalten steht eine sexbesessene Gesellschaft, die keinerlei Zurückhaltung kennt, immer munter drauf los fickt und hinterher die Kinder in den Müll schmeist. Solch eine Gesellschaft ist zutiefst krank. Anstatt sich der inhumanen Reproduktionsmedizin zu bedienen, sollte man die schwangeren Frauen, die sonst ihre Kinder abgetrieben hätten, ermuntern, ihre Kinder auszutragen, um sie den Ehepaaren zu übergeben, die sich aus tiefstem Herzen Kinder wünschen.
Sibylle Lewitscharoff: Das stimmt. Aber ich bin nicht dafür, dass man Gedanken, die überall aufkeimen, ständig unterdrückt. Es gibt ein konkretes Beispiel in meinem entfernten Bekanntenkreis. Die Nachbarn, die Freunde, alle reden darüber, wie komisch das Kind auf die Welt kam. Machen Sie sich bitte nichts vor: Irgendwann wird es natürlich auch das Kind erfahren.
Die Anmerkungen in eckigen Klammern sind vom Admin.
Quelle: Sibylle Lewitscharoff im Gespräch: Darf ich nicht sagen, was ich denke?
Über Sibylle Lewitscharoff:
Alexander Kissler: Sibylle Lewitscharoff trifft den wunden Punkt
Sophie Dannenberg über Sibylle Lewitscharoff
Willkommen im Club (der Rassisten?), Frau Lewitscharoff!
Gerd Mannes schreibt:
Gesellschaftsrelevante Themen müssen diskutiert werden. und nicht unter den Teppich gekehrt werden. Reproduktion ist eines der wichtigesten gesellschaftlichen Themen überhaupt, und somit sollten wir Frau Lewitscharoff dankbar sein, dass sie versucht hat eine Diskussion zu dem Thema anzustoßen! Politik hat die Aufgabe, Zukunft zu organisieren, dazu gehört auch, Reproduktion in die richtigen Bahnen zu lenken.
Die Abschaffung der Mutter Vater Familie, die Reduzierung der Einzelperson zur "optimierten steuerzahlenden Arbeitseinheit", die Verlagerung der Reproduktion auf Leihmütter, all das spricht nicht für eine langfristig denkende zukunftsorientierte Gesellschaft, viel mehr für eine konsumorientierte kurzfristig denkende Gesellschaft, die sich am Ende selbst abschafft!
Karl Heinz Umlaut schreibt:
Frau Lewitscharoff ist für alle Zeiten erledigt. Das vergißt das Fölletong nicht. Und schon gar nicht die grün-rot-rosa Fraktion von "wikipedia". Da hilft Frau Lewitscharoff auch nicht, daß sie heute im Zentralorgan der deutschen Intellektuellen, dem ZDF-Morgenmagazin, alles widerrufen hat: "Das tut mir wirklich leid, der (Satz) ist zu scharf ausgefallen. Ich möchte ihn sehr gerne zurücknehmen, ich bitte darum."
Frau L. kriegt keinen Preis mehr (gegen den Preisgeber erhöbe sich ein äh... Shitstorm), sie wird nirgendwo mehr zu einer Lesung eingeladen (gegen die Buchhandlung erhöbe sich ein äh... Shitstorm), die nächste Bundespräsidentin wird ihr keine Hand schütteln (denn sonst erhöbe sich ein äh... Shitstorm). Und so weiter und so fort. Tcha, so geht's. In der Buntesrepublik Schland.
"Und das ist gut so." [Wieso gut?]
Rupert Wimmer schreibt:
"Niemand hat das Recht sich über Menschen zu stellen": Nicht nur die meisten Kirchen (ausser einigen wenigen protestantischen) sondern auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte definieren, dass ein Mensch ein Mensch ist ab dem Zeitpunkt der Vereinigung von Samenzelle und Eizelle. Also ist Abtreibung selbstverständlich die Tötung eines Menschen. Und selbstverständlich ist das Töten eines Menschen, der mich nicht angreift und der sich nicht wehren kann, ein "sich über Menschen zu stellen".
Und per Reproduktionsmedizin Menschen zu züchten und, was ja durch die Pränataldiagnostik [vorgeburtliche Diagnostik] tatsächlich geschieht, auch die Ergebnisse nach "genehmen" Kriterien zu selektieren, ist eben auch "sich über Menschen zu stellen", aber eben eine Grundidee des Feminismus, und das „Verbrechen“ von Frau L. besteht darin, dessen Dogmen anzugreifen.
Ivan Mandic schreibt:
Meine Unterstützung haben sie. ...der heutige Mensch ist in seiner Vernunft verdorben und vor allem atheistisch! Wenn ein Glaube da sein sollte, dann nur der egozentrische. Gott hat Mann und Frau erschaffen und nur in dieser Kombination macht die Fortpflanzung Sinn. Frau und Pimpette/Maschine, damit um jeden Preis der Kinderwunsch erfüllt wird, mag technisch möglich sein, doch fehlt etwas - dieses etwas ist mit dem Begriff "menschlich" gut getroffen!
"Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles baut auf. Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen." (1 Korinther 10,23-24)
Dr. Florian Bode schreibt:
Noch kann Frau Lewitscharoff sagen was sie will, doch wer sich gegen die politisch und medial verordnete Meinung des Tages stellt, hat mit Anpöbelei zu rechnen. Hätte Sie gesagt, dass sie die Hetereo-Ehe abartig findet, wäre ihr der Applaus aus der Medienecke sicher gewesen.
Helmut Gugger-Wöhrmann schreibt:
„Darf ich sagen, was ich denke?“ Nein dürfen sie nicht! Jüngst solidarisierte sich der Vorsitzende der Berliner SPD mit dem Mob, der eine aus seiner Sicht nicht opportune Podiumsdiskussion sprengte. Der Mann ist Dr. iur. und Richter. Sie sehen also wohin die Reise geht.
Meine Meinung:
Der stellvertretende SPD-Vorsitzende, von dem Herr Gugger-Wöhrmann spricht, ist Jan Stöß. Er begrüßte den Rauswurf von Thilo Sarrazin aus dem Berliner Ensemble, wo er eine Vorlesung halten wollte und twitterte, das BE solle Sarrazin "nicht auch noch eine Bühne öffnen". Soweit sind wir also mittlerweile bei der Berliner SPD. Man applaudiert, wenn Demokraten wie Thilo Sarrazin vom linken Mob an einer Vorlesung gehindert wird, hat aber keine Bedenken, wenn islamische Faschisten in Berlin eine Islamwoche veranstalten.
Ganz im Gegenteil, die Islamwoche findet unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit im Roten Rathaus statt. Die SPD reicht ihnen hilfreich die Hand und Klaus Wowereit beehrt sie mit einem Grußwort. Er spricht von „positiven Impulsen zur Stärkung des friedlichen, toleranten und respektvollen Miteinanders in unserer Stadt“. Ist der Mann besoffen oder bestochen? Die CDU hält sich offensichtlich bedeckt. Wir werden nur noch von Feiglingen und Idioten regiert, sagt unser Hausmeister.
Falko Steinbach schreibt:
Frau Lewitscharoff hat meine Hochachtung. Gedanken sind manchmal schwarz und unser natürliches individuelles Gefühl folgt zum Glück keiner vorgestanzten Borniertheit von Besserwissern und deren Gesinnungsschablonen. Daß Sie sagt, was sie denkt ist mutig. Daß es mutig ist zeigt, wie kleinkariert und echaufiert das "Toleranzklima" inzwischen geworden ist.
Wer überhaupt in diesem Zusammenhang nationalsozialistische Tendenzen offenbart scheint angesichts der verordneten Denkschablonen nicht so eindeutig klar wie in dem Interview unterstellt. Daß bei der Reproduktionsmedizin eine Assotiation zur "Züchtung" nach nationalsozialistischem Vorbild entstehen kann ist nicht von der Hand zu weisen und muß auch gesagt werden dürfen. Wenn die dunklen Gedanken nicht mehr geäußert werden dürfen wird es gefährlich für eine Gesellschaft, dann wird das, was nicht gedacht werden darf gemacht.
Jan Kern schreibt:
Es gibt Meinungsfreiheit in Deutschland. Ja, nee, is klar. Da hat wieder mal jemand gegen den verordneten linksgrünen Mainstream verstoßen. Und sofort wird zu Jagd geblasen. Habe mal die führenden deutschen Medien gecheckt. Überall wird auf Frau Lewitscharoff reflexmäßig gehauen. Da wird überall der übliche achtundsechziger Wörtermist gespuckt: antimodern, reaktionär, fundamentalistisch, oder gar klerikal-faschistisch...Übrigens, der Begriff "reaktionär" ist eine Erfindung der komunistischen Regime. Wer im Kommunismus für reaktionär erklärt wurde, der kam ins Arbeitslager. Und dieses Interview ist typisch für solche Fälle. Sei es Sarrazin, Wagenknecht, oder wer auch immer.. Da wird inquisitonsmässig rumgehackt nach dem Motto: Nimmst du es zurück, was du gesagt hast!? Wenn du es nicht tust, wirst du für immer verbannt!
Ralf Vormbaum schreibt:
Totalitarismus beginnt immer mit Sprachzwängen. Es ist deutlich erkennbar, dass Frau Lewitscharoff mit ihren Reflexionen über die ethischen Konflikte, die mit heutiger Medizin und der ihr verfügbaren Technik einhergehen, das Tabu gebrochen hat, die Frage aufzuwerfen, wie weit der Mensch Schöpfer von Leben spielen darf.
Duncan Reign schreibt:
Der jakobinische Tugendterror der Toleranztotalitaristen wird Lewitscharoff hinwegfegen. Gnadenlos. Vermutlich hat sie bereits eine Einladung zur öffentlichen medialen Hinrichtung von Johannes B. Kerner bekommen.
Christian Fischer schreibt:
Schon mal was von „Kontext“ gehört?
1. Ein Zitat aus dem Zusammenhang reißen
2. Nicht wohlwollendes Verstehen, sondern argwöhnisches Interpretieren
3. Statt ggf. sachgemäßer kritischer Erläuterung der feige Heinweis auf mögliches Missverstehen anderer
4. Maßloses Aufblasen von einzelnen Worten ("halb Mensch" - übrigens nicht Halbmensch)
Diese vier Punkte unterliegen mehr oder weniger deutlich "Bericht" und Interview. Es ist mir jedoch nicht klar, ob die Unfähigkeit zur Wahrnehmung von Grautönen und Polemik einem bewussten Sprachfaschismus oder schlicht einer Unbildung geschuldet sind. Frau Lewitscharoff hat eine pointierte Meinung geäußert, die man wahrlich nicht teilen muss. Aber sie hat weder ein Gesetz erlassen noch eine Glaubensdoktrin verfügt. Haben Sie keine Argumente anstelle lauwarmer Empörung ob ihrer Wortwahl? Das wäre eventuell interessant gewesen. So bleibt nur das Gefühl der Peinlichkeit.
Hans-Peter Fischer schreibt:
Das Land der Dichter und Denker akzeptiert keine Diskussionen mehr. Warum soll sie die Adoption eines Kindes durch zwei Schwule beispielsweise. nicht kritisieren? Die Natur sorgt in diesem Fall doch auch nicht für Nachwuchs. Reicht der FAZ als Gegenargument jetzt schon eine süffisante Frage? Wann muss zu Denken aufgehört werden? Bald?
Fabian Schaeffer schreibt:
Besonnenheit und offene Diskussion. Deutschland muss es endlich schaffen, nicht bei jedem geäusserten Diskussionsansatz sofort in Selbstkasteiung und Denkverbot zu verfallen. Sonst haben wir weiterhin eine indirekte Zensur zu Themen wie dem ewig und von allen fuer alles genutzten Thema Nationalsozialismus, Teilnahme im Euro, Realitaet des Feminismus und der modernen Gesellschaft, Einkünfte der Kirche mit und ohne Einschluss der Steuer, etc. ... Jetzt lasst doch eine geistreiche, elegante Schriftstellerin einmal ein paar Themen anreissen ...
Max aus dem Waldt schreibt:
Dieser neue Tugendterror, der derzeit durch die Einheitsmedien vorangetrieben wird, wird immer unerträglicher. Ich gönne Frau Lewitscharoff den Preis, weil sie gelegentlich das Rückgrat hat, zu empfindlichen Themen offen ihre Meinung zu äußern. Und schon tickt wieder das unvermeidliche Nazometer, das sich bei anderen krassen Vorfällen in Deutschland als absolut starr erweist.
Meine Meinung:
Es folgen noch viele tolle Leserkommentare, aber ich höre an dieser Stelle auf. Wer weitere Leserkommentare lesen möchte, der kann es hier tun. Was mir an diesem Artikel ein wenig gefehlt hat, war so etwa wie eine Einleitung, die die Thesen von Frau Lewitscharoff ein wenig angerissen hat, damit man weiß, worum es eigentlich geht. Sonst fühlt man sich ein klein wenig ins kalte Wasser geworfen. Deshalb habe ich den Link zur Audio-Datei ihrer Rede mit aufgenommen und die kurze Einleitung vom Tagesspiegel mit übernommen.
Was mich gefreut hat, ist die Tatsache, daß die Leserkommentare, die sich für Frau Lewitscharoff aussprachen, die meiste Zustimmung bekam. Das zeigt mir, daß die Gebildeten, die Intelligenz, auf Seiten Frau Lewitscharoff steht, so jedenfalls würde ich es deuten, und die Kritiker auf Seiten der rot-grünen Gutmenschen und Grünschnäbel, wenn nicht, wie im Fall des stellvertretenden Berliner SPD-Vorsitzenden Jan Stöß auf Seiten der wirklichen Reaktionäre bzw. Demokratiefeinde.
Und in der ganzen Aufregung habe ich doch glatt vergessen, daß ich heute eigentlich meinen Veggitag einlegen wollte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es bisher jedes mal vergessen. Kann ich das wieder gut machen, wenn ich morgen einen Halal-Tag einlege? Vielleicht sollte ich mich einmal bei der grünen Gesinngspolizei erkundigen. Wie war noch mal die Nummer? 666? - The number of the beast?
Eigentlich wollte ich mich ebenso ausführlich mit einem Artikel vom Tagesspiegel auseinander setzen, der dasselbe Thema beinhaltet. Nun habe ich aber in diesen Artikel so viel Zeit investiert, daß ich davon absehen möchte. Ihr findet den Artikel vom Tagesspiegel hier:
Sibylle Lewitscharoff: Onanie ist gefährlich, künstliche Befruchtung widerwärtig
Und hier die ganze Rede von Sibylle Lewitscharoff als PDF-Dokument:
Sibylle Lewitscharoff: Die wissenschaftliche Bestimmung über Leben und Tod
Über Sibylle Lewitscharoff:
Willkommen im Club (der Rassisten?), Frau Lewitscharoff!
Sophie Dannenberg: Eine fremde Meinung ist wie ein fremdes Land
Alexander Kissler: Lewitscharoff trifft den wunden Punkt (cicero.de)
Siehe auch:
L.S.Gabriel: Wien: Migrantengewalt allgegenwärtig
Torben Niehr: Ikonen extrem: Pussy Riot in Moskau
Mülheimer von Schule verwiesen - mit Gebetsteppich im Sportunterricht
Andreas Lombard: Was will Akif Pirinçci?
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Gunnar Schupelius: Warum darf Sarrazin nicht vorlesen?
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