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Langzeitstudie beweist: Je länger Kinder in der Krippe sind, um so verhaltensauffälliger sind sie

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Die Studie selbst

Der lang erwartete Anschlussbericht der größten Langzeitstudie in den USA zur frühkindlichen Fremdbetreuung von Kleinkindern ist in der Zeitschrift „Child Development“, März / April 2007 veröffentlicht worden. Seit 1991 wurden in den USA mehr als 1.300 Kinder aus sozial unterschiedlichen Familien von Geburt an durch das staatliche „National Institute of Child Health und Human Development“ in ihren Familien, ihrer außerfamiliären Betreuung sowie später in der Schule beobachtet.

Nachdem 2001 die Ergebnisse über die Zeit bis Schuleintritt publiziert wurden, liegen nun neue Forschungsresultate bis zur 6. Klasse der Schule vor. Die Fremdbetreuung am Tage bezieht sich sowohl auf Verwandte, Kindermädchen im Hause des Kindes, Pflegefamilien wie auch „day care centers“ [1], welche weitgehend unseren Kinderkrippen entsprechen.
[1] Die „day care center“ sind im Gegensatz zur staatlichen Kinderbetreung, der Krippe oder dem Kindergarten, private Einrichtungen, die Kinder betreuen (Nannys)
Die Ergebnisse bringen Brisantes zutage. Kinder, welche sich in Kinderkrippen aufhielten, zeigen in der Schule bis zur jetzt einbezogenen 6. Klasse, d.h. bis zum Alter von 12 Jahren, schwieriges Verhalten. Während einige andere 2001 registrierten Resultate sich nun nicht mehr aufrechterhalten haben, sind diese bestehen geblieben. Die Werte beziehen sich auf solche Kinder, welche sich mindestens 10 Stunden pro Woche in Kinderkrippen aufhielten. Je länger an Jahren sie Krippenkind waren, desto stärkere Verhaltensauffälligkeiten zeigten sie nach Auskunft ihrer Lehrer. Das problematische Verhalten bezieht sich auf vermehrte Aggressionen, Eintritt in viele Kämpfe, viel reden, Ungehorsam in der Schule.

Wichtig ist, dass erhöhte Werte an Aggressivität und Störungen im Unterricht statistisch relevant nun nur noch bei Krippenkindern festgestellt wurden, nicht mehr bei anderer Fremdbetreuung etwa durch Verwandte, Kindermädchen oder Tagesmütter. Weiterhin ist bemerkenswert, dass sie unabhängig vom Geschlecht, dem Familieneinkommen, dem elterlichen Vehalten und der Qualität der Kinderkrippe auftraten, also auch bei guten Einrichtungen registriert wurden.

Die durchschnittlichen Werte des schwierigen Verhaltens sind nicht hoch, sondern gemäßigt. Sie liegen auch nicht im klinischen, sondern noch im normalen Bereich. [2] Jedoch sind sie gemäß der Autoren der Studie bedeutungsvoll und dürfen nicht ignoriert werden, da sie sich auf sehr viele Kinder beziehen und somit gesellschaftliche Bedeutung haben. Der leitende Autor der Studie, Dr. Jay Belsky, fragt mit Sorge: „Was passiert in Klassenräumen, Schulen, Spielplätzen und Gemeinschaften, wenn mehr und mehr Kinder in immer jüngerem Alter mehr und mehr Zeit in Krippen verbringen, von denen viele unstreitig von begrenzter Qualität sind?“
[2] Birgit Kelle kommt allerdings zu viel erschreckenderen Ergebnissen:

Psychisch kranke Kinder: Horrorsignale der Krippen-Gesellschaft

Die Zahlen sind der Horror: Jedes vierte Kind im Alter bis zu zwölf Jahren im Bundesland Sachsen ist in ambulanter psychischer Behandlung. Tendenz: rasant steigend. Die Ursachen dafür sind im familiären Bereich zu suchen: Fehlende Zuwendung, Überforderung der Eltern, soziale Verwahrlosung. Die Probleme sind so groß, dass bereits Unter-dreijährige wegen ihrer psychischen Not ins Krankenhaus müssen. Und auch immer mehr Eltern leiden an Stresserkrankungen. Die Politiker interessiert das herzlich wenig: Sie bauen weiter Krippenplätze aus.

Man ist erschüttert über diese Statistikzahlen. Es sei eine erschreckende Entwicklung, die ungebremst anhält.Rolf Steinbronn, Vorstandschef der mitgliederstärksten Kasse in Sachsen, der AOK plus, versucht, die alarmierende Statistik zu erklären. Seine Versicherung habe im Jahr 2011 allein in Sachsen 58.600 Kinder erfasst, die psychologisch behandelt worden seien. 2.450 Kinder mussten sogar stationär aufgenommen werden. Besonders traurig macht die Zahl der 380 Kinder zwischen einem und drei Jahren, die wegen psychischer Erkrankungen in so jungen Jahren im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Wenn man es in Umgangssprache bringt, dann fehlen den Kindern ganz normale Familienstrukturen, Eltern, die Zeit haben und sich kümmern können. Stattdessen leiden sie unter Leistungsdruck durch die Schule und unter dem Mangel an festen Ritualen und Regeln. Laut Bericht steigen jedoch auch die Zahlen der psychisch erkrankten Erwachsenen, vor allem durch Stresserkrankungen wie Burnout. Leider haben wir hier nur Zahlen für Sachsen und nicht für ganz Deutschland, doch die Tendenzen werden sich vermutlich in allen Bundesländern früher oder später nachweisen lassen. Mit dem Stress der Eltern wächst der Stress der Kinder. Gleichzeitig können Eltern, die unter Druck sind, nicht mehr so gut auf die Bedürfnisse ihre Kinder eingehen. Eine fatale Spirale setzt sich in Gang.

Wo beide Eltern arbeiten gehen müssen, bleibt wenig Zeit für die Kinder. Es bleibt keine Zeit für Ruhe, für vernünftig beaufsichtigte oder gar gemeinsame Freizeitbeschäftigungen der Familien oder gemeinsame Mahlzeiten. Es klingt schon fast banal, wenn auf den Internetseiten der AOK ein Experte den Eltern Tipps gibt, um den Kindern Rituale und Stabilität zu vermitteln. Er schlägt dabei ein gemeinsames Frühstück vor, bei dem der Tag besprochen wird. So weit sind wir wohl schon gekommen, dass Ärzte gemeinsame Mahlzeiten als Therapie vorschlagen müssen. War das nicht früher einmal eine Selbstverständlichkeit? weiterlesen
Die Güte von qualitativ hochwertiger Fremdbetreuung [Kinderkrippe, Kindergarten, „Day care center“] zeigt sich darin, dass entsprechende Schulkinder durchschnittlich einen allerdings nur moderaten [geringen] Vorsprung im Vokabelschatz auch in der 5. Klasse gegenüber solchen haben, die in einer Frembetreuung niedriger Güte untergebracht waren. Höhere Werte liegen jedoch nicht bei Lese- und Rechenleistungen vor. Der noch 2001 registrierte und gern zitierte statistisch relevante Vorsprung in der kognitiven [geistigen, intellektuellen] und sprachlichen Entwicklung von 15, 24, 36, und 54 Monate alten Krippenkindern in Einrichtungen von hoher Qualität gegenüber allen anderen besteht nun bei den 12-jährigen nicht mehr.

Eltern haben, so wird festgestellt, ohne Zweifel einen viel höheren Einfluss auf die kindliche Entwicklung als Fremdbetreuung, welcher Art und Qualität auch immer.

B Interpretation

Was kann aus diesen Ergebnissen geschlossen werden? Wir finden eine Bestätigung, dass Krippenerziehung in jedem Fall, unabhängig von seiner Qualität, also auch bei guter Qualität, mit Risiken behaftet ist und im Durchschnitt zu lang andauerndem schwierigen Verhalten führt. Je umfassender und länger an Jahren ein Kleinkind in Kinderkrippen untergebracht ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensproblemen.

Damit sind Aussagen vom Entwicklungspsychologen und Regierungsberater Prof. Wassilios Fthenakis [deutscher Pädagoge, Anthropologe, Genetiker und Psychologe griechischer Abstammung], in erster Linie auf Kinderkrippen bezogen, widerlegt, „dass eine außerhäusige Betreuung von hoher Qualität der kindlichen Entwicklung nicht nur nicht schadet, sondern sie sogar stärkt“ (Interview im Magazin des Kölner Stadt-Anzeigers, 22.1.2007), auf jeden Fall was die äußerst wichtige emotional-soziale Entwicklung des Kindes betrifft.

Auch die Aussage [von Prof. Fthenakis]: „die Forschung befürwortet eine Fremdbetreuung ab sechs Monaten“ kann nicht aufrechterhalten werden. Er beruft sich im taz-Interview vom 21.2.07 sogar auf die NICHD–Studie, offensichtlich von 2001. Wie gesagt: das Risiko der Verhaltensschwierigkeiten von Krippenkindern nimmt durchschnittlich zu, unabhängig vom elterlichen Verhalten, Einkommen oder Bildung. [Da fragt man sich, wie solche Leute zu einem Doktor- und Professorentitel kommen.]

Auch evftl. [?] Vorsprünge im kognitiven Bereich von Kleinkindern durch frühzeitige Bildungsbemühungen in hochwertigen Krippen, gern als Vorteil von Krippenerziehung gegenüber durchschnittlicher Familienerziehung angeführt, bieten diesen Kindern keinen echten Vorteil. Sie gehen später verloren und man fragt sich, warum dann dieser frühe Aufwand betrieben werden soll. [Mit anderen Worten, lassen wir die Kinder also einfach spielen und versuchen nicht sie schon in der Krippe zu kleinen Einsteins zu erziehen.]

Die Ergebnisse der neuen NICHD–Studie unterstreichen Erkenntnisse der Psychologie, insbesondere der Psychoanalyse, dass die emotionale Seite in den ersten Lebensjahren eines Menschen von erstrangiger Bedeutung ist und einer persönlichen, kontinuierlichen und umfassenden Zuwendung bedarf. Mentales Training, Einüben von Kulturtechniken u.ä. dagegen haben im Kindergartenalter ihren Platz.

Eine erhebliche Ausweitung der Krippenkapazität, wie von der Regierung geplant, ist demnach nicht zu verantworten. Nebenbei sei darauf hingewiesen, dass für Krippen von hoher Qualität international ein Erzieherin–Kind–Schlüssel von 1:3, höchstens 1:4 für notwendig erachtet wird. In Deutschland aber haben wir durchschnittlich einen von 1:6 und eine erhebliche Verbesserung ist nicht in Sicht. Somit kann bei uns normalerweise von hoher Qualität von Kinderkrippen keine Rede sein. Aber auch diese bringt, wie wir nun wissen, erhebliche Risiken für das Kind mit sich.

Da der Betreuungseinfluss der Eltern viel mehr Gewicht als die Qualität von Fremdbetreuung hat, wäre es nahe liegend, vor allem den Eltern in den ersten Jahren des Kindes eine ungestörte Zuwendung zu ermöglichen und die gedeihliche Entwicklung der Eltern–Kind–Beziehung zu ermutigen, stärken und fördern. Augenblicklich aber geschieht nach politischer Intention genau das Gegenteil, nämlich der Versuch, die Kleinkinder vermehrt außerfamiliär betreuen [rot-grün indoktrinieren] zu lassen [mitsamt der ganzen Genderscheiße]. Investitionen in Elternkompetenz erscheinen wesentlich vielversprechender, wirksamer und risikoärmer als solche in Fremdbetreuung von Kinderkrippen. Das lässt sich aus den neuen Ergebnissen der NICHD–Studie schließen.

Burghard Behncke

Ergebnisse der neuen NICHD-Studie (PDF-Dokument, englisch)

Quelle: Langzeitstudie beweist: Krippenkinder zeigen Verhaltensschwierigkeiten

Siehe auch:
Birgit Kelle: Psychisch kranke Kinder: Horrorsignale der Krippengesellschaft
Birgitta vom Lehn: Erst Krippe, dann ADHS?
Hanne K. Götze: Kinder brauchen Mütter
Birgit Kelle: Hausfrauen sind glücklicher als erwerbstätige Frauen

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